... und immer ein Stück weiter




Ein purpur schimmerndes Meer, dessen Brandung gegen die rostroten Felsen der Küste rollt; das Hinterland immergrün und vom Fenchelduft oder den leuchtenden Farben der Felder erfüllt; tiefe Schluchten, die von Flüssen in jahrtausendelanger Arbeit durch mächtigen Kalkfelsen gegraben wurden; harmonisch geschwungene Vulkane aus längst vergangenen Zeiten mit glasklaren Kraterseen oder mit Gras bewachsenen Kuppen; mit Schlössern gesäumte Flüsse, deren Frühnebel die Uferhänge in einem unwirklichen Licht erscheinen lässt; Altstädte mit Bürgerhäusern aus Gotik und Renaissance – Freilichtmuseen gleich; großartige romanische Kirchen mit Kuppeln oder Türmen, mit Kreuzgängen und Portalen, Figuren oder Ornamenten geschmückt; mit lebhaftem Treiben erfüllte Wochenmärkte, Betriebsamkeit in den Städten, Urlaubsstimmung und Strandlaune in den Feriendomizilen, Frömmigkeit in den Wallfahrtsorten –
Landschaften, Kulturstätten und Menschen in unglaublicher Vielfalt: das zeichnet den Südwesten Frankreichs aus.
Wer mit dem Fahrrad unterwegs ist, bewegt sich langsam genug, um die Landschaft zu erleben, und schnell genug, um einen Wechsel bewusst wahrzunehmen. Und so radelt man unabhängig von der Geschwindigkeit und Streckenlänge seine eigene Tour … und immer ein Stück weiter.

Alle großen Sehenswürdigkeiten und landschaftlich schönen Strecken werden vom Etappennetz dieses Führers erfasst. Das Buch nennt Radfahrerunterkünfte, gute Landstraßen und ruhige Nebenstraßen. Doch um Auswahlhilfen zu geben und das Hintergrundwissen über Südwestfrankreich zu vertiefen und erste Eindrücke zu vermitteln, wurde in dem Führer auch auf den allgemeinen Teil besonderer Wert gelegt. Im ersten Abschnitt finden sich somit Informationen über Land und Leute, über Südwestfrankreich insgesamt wie über die Besonderheiten der einzelnen Regionen, ihre Unterschiede in Topografie, Klima, Geschichte.
Im Anschluss an die Hintergrundinformationen sind jene kleinen Dinge zusammengestellt, die der Besucher Frankreichs wissen sollte und möchte, wie z.B. Einreisebedingungen, geeignete Landkarten, Eisenbahnstrecken, Unterkünfte, Kulinarisches oder Details zu geeigneten Fahrrädern.
Der eigentliche Fahrrad-Reiseführer beginnt erst danach. Um einen weitgehend individuellen Reiseverlauf zu ermöglichen, ist Südwestfrankreich in 165 Etappen aufgeteilt.
Wer erste Anregungen für die Streckenauswahl sucht, kann eine Vorstellung der Regionen und Etappenwertungen zu Hilfe nehmen. Dazu werden Schwierigkeitsgrade der Etappen sowie die landschaftlichen und kulturellen Höhepunkte herausgestellt.
Die durchnumerierten Teilstrecken sind mit Kartenskizzen und Streckenverlauf ausführlich beschrieben. Detailinformationen zu einem Ort stehen im Allgemeinen nur in jeweils einer Etappenbeschreibung; s. Register.
Die Streckenführung der Etappen ist speziell auf die Belange des Fahrrad-Touristen abgestimmt: weitestgehend werden Nebenstraßen ohne große Umwege benutzt, allzu starke Steigungen vermieden, landschaftlich und touristisch interessante Stätten ausgesucht.

Die Routenempfehlung beinhaltet keine Vorschriften über die zu vollbringende Tagesleistung – die Länge der Tagesstrecken bestimmt jeder ausschließlich selbst. Anfang- und Endpunkt der Etappen haben somit nichts mit dem Tagespensum zu tun.
Namen von Ortschaften und Regionen Frankreichs werden durchweg in französischer Schreibweise aufgeführt, also in der Form, in der sie Ihnen bei Ihrer Reise auch auf Schildern und Landkarten begegnen.
Die in den Beschreibungen enthaltenen Details über Ortschaften sollen sowohl der Vorauswahl der jeweils zu Aufenthalt und/oder Übernachtung angepeilten Dörfer und Städte dienen als auch touristische Tipps vor Ort geben. Sie nehmen Ihnen jedoch nicht das Selbstentdecken der Orte ab.
Die Auswahl der Informationen ist darauf gerichtet, dass sie einen guten Mittelweg zwischen den strikten Vorschriften üblicher Rad-Wanderführer und den für Radtouristen unbrauchbaren Angaben gewöhnlicher Reiseführer bieten. Anhand dieses Fahrrad-Reiseführers allein werden Sie aber keine eigenverantwortliche Frankreichreise unternehmen können: als Ergänzung sind gute Straßenkarten unbedingt erforderlich. Die nötige Präzision einer detaillierten Karte kann mit den in diesem Buch enthaltenen Illustrationen schon wegen der verschiedenen Maßstäbe nicht erreicht werden.

Damit Sie nicht mit dem aufgeschlagenen Buch in der Hand durch Frankreich fahren müssen, ist es in höchstem Maße sinnvoll, die Streckenführung im Voraus mit einem Stift oder Textmarker auf die von Ihnen benutzte Karte zu übertragen. Markieren Sie sich Punkte mit Besonderheiten, zu denen Sie Informationen dann an Ort und Stelle nachschlagen können; auf diese Art und Weise ist auch die Umkehrung einer Etappenbeschreibung kein Problem.
Um die Nutzung auch anderer Reiseführer über Frankreich zu erleichtern, sind die Anknüpfungspunkte auf der Übersichtskarte dargestellt. Bei der Konzipierung der Führer wurde Wert darauf gelegt, dass sich die Etappennetze ergänzen. Zu „Südost-Frankreich per Rad“ bestehen zudem Überschneidungen, die eine Anknüpfung erleichtern: Die östlichsten Etappen dieses Führers sind zugleich die westlichsten des anderen.

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